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Kapitel 9.0.

  • Das Wällertreffen

  • Ja, und nun war es soweit.
    Es ging zum großen jährlichen Wäller Treffen.
    Es war doch eine recht lange Fahrt in den hohen Norden, die Balu und Bernice in ihren nebeneinander stehenden Transportkisten im Auto aber gut überstanden.
    Balu weinte öfter mal traurig vor sich hin, entweder, weil er nicht zu Bernice konnte, oder weil es ihm nicht passte, dass er in dem Käfig hocken musste. Ich war mir nicht sicher, warum.
    Manchmal war ich mir aber auch nicht sicher, ob es nicht auch Bernice war, die da weinte.
    Am Ziel angekommen, liessen wir die zwei erst mal auf dem Parkplatz vor dem eigentlichen Gelände, wo das grosse Treffen stattfand, herumtoben.
    So hatten sie schnell das typische Arbeitshund-Aussehen, denn es regnete ununterbrochen und der Boden bestand nur aus aneinandergereihten großen Pfützen.
    Dann leinten wir unsere zwei an und gingen aufs Gelände, wo schon alle fleißig beschäftigt waren.
    Balu konnte es gar nicht fassen, so viele Hunde auf einmal zu sehen und begann begeistert zu bellen.
    Ich war ganz verblüfft, denn das kannte ich gar nicht von ihm!
    Allerdings muss ich dazu sagen, dass Balu auch keinen sogenannten „Hundeplatz“ kennt, auf dem sich ja immer viele Hunde tummeln.
    Er wollte unbedingt alle begrüßen und schleppte mich von einem Wäller zum anderen, bis er alle einzeln kennengelernt hatte.
    Seine Begeisterung war ganz offensichtlich.
    Da wir wegen der langen Fahrt etwas zu spät angekommen waren, waren schon alle Spiele in vollem Gange.
    Doch ich kam gar nicht zum Zuschauen, denn immer wieder traf ich alte Bekannte, die man mit “Hallo” begrüsste und wurde in Gespräche verwickelt. So lernte ich viele junge Wäller und deren Besitzer kennen.
    Einige der Geschwister „vom Malberg“ waren auch da.

Die Brüder Baxter, Bogus und Balu S. mit Schwesterchen Bernice

von links: Bernice, Bogus, Balu und Baxter

Bogus beeindruckte mich sehr durch sein mächtiges Fell und seine nette Art.
Auch Bruder Baxter konnte ich nun in natura bewundern.
Es betätigte sich, dass er ein absolut eleganter, freundlicher und dazu bildschöner Wäller ist.
Alle Geschwister begrüssten sich freudig, und mit Mama Jadie dabei versuchten wir dann auch mal ein Bild von allen gemeinsam zu machen.

Besitzer und Wäller „vom Malberg“

Es waren die einzigen Fotos, die ich an diesem Tag machte, denn der Regen machte aus unseren Schönwetter Hunden schnell unansehnliche, nasse „Waschlappen“.
Nichtsdestotrotz waren alle Teilnehmer begeistert dabei, und die Stimmung war einfach super!
Wir starteten bald völlig unbedarft zum ersten kleinen Parcours, in dem Geschicklichkeit, Gehorsam und Spass gefragt waren.
Mein völlig unausgetobter Balu fand alles witzig und machte auch brav alles mit, was ich ihm erklärte.
Ich selbst hatte allerdings nicht so genau aufgepasst, wie das Ganze ausschauen sollte, und so mussten wir einiges noch mal wiederholen. Doch wir hatten geduldige „Richter“.
Um so verblüffter war ich dann bei der Siegerehrung, dass Balu als „Bester Junghund“ abgeschnitten hatte, und wir damit einen grossen Pokal erhielten.

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Beim Wettbewerb im Schnelllauf lag Balu S. zeitlich gesehen gut in der Mitte aller Wäller, sein leichter Bruder Baxter war allerdings bedeutend schneller!
Ja, und mittags sollten wir dann unseren
Wäller Tanz als Premiere vorführen.
Zum ersten Mal also zeigten wir mit mehreren Wällern gleichzeitig unsere Show, was ja keiner von uns vorher üben konnte. Alle Infos und Korrekturen für diese Darbietung gingen immer nur per Mail.
Ausserdem hatte ich bisher immer nur im Haus mit Balu geübt und hatte bisher noch keine Gelegenheit gehabt, auch mal im Freien zu „tanzen“.
Egal, fand ich, es musste ja noch nicht perfekt sein.
Schliesslich hatten wir ja auch erst einige Monate lang üben können, denn unsere Junghunde waren ja erst gerade 9 Monate alt.Aber aufgeregt waren wir  Teilnehmer schon alle sehr!
Wir hielten sicherheitshalber einen grösseren Abstand voneinander, damit sich die Hunde nicht so leicht ablenken liessen.
Doch ich stellte nachher fest, dass das gar nicht nötig gewesen wäre, da alle Hunde bei ihrer Arbeit total auf ihre Menschen fixiert waren.
Der erste Start musste abgebrochen werden, da die Musik nicht laut genug zu hören war an der Stelle, wo wir standen.
Also noch mal alles umbauen!
Wir gingen dichter an die Musik heran, um diese hören zu können, das Publikum auf die andere Seite.
Ja und dann legten wir los!
Er rächte sich, dass ich noch nie auf einem Rasen geübt hatte, und der nasse Boden verlockte auch die anderen Hunde nicht gerade zu enger Bodenberührung.
Balu jedenfalls vermied alles, um mit dem nassen Rasen in Kontakt zu kommen.
So wollte er sich nicht richtig am Boden rollen, auch nicht kriechen oder sich tot zu Boden fallen lassen.
Den anderen erging es teilweise ähnlich.
Bis auf Fabi, die da schon cooler war.
Aber so ist das  eben bei einer Premiere ohne vorherige Probe!
Mein Kuhhorn zur Ankündigung unserer Vorführung hatte ich vor Aufregung übrigens glatt im Auto vergessen, obwohl ich es doch extra dafür mitgenommen hatte.
Schade!
Doch die Ansage klappte natürlich auch per Mikrofon.
Ich glaube und hoffe, es hat den Zuschauern gefallen, wie unsere jungen Wäller herumgeflitzt sind, wenn auch noch einiges besser werden kann.
Vielleicht im nächsten Jahr!?
Zwischendurch auf diesem Treffen war für Balu immer wieder Spiel mit neuen Freunden angesagt, und abends glaubte ich, dass mein Balu eigentlich müde sein müsste.
Doch unverdrossen spazierte er selbst am Abend beim gemütlichen Beisammensein noch munter zwischen den Beinen aller Zwei- und Vierbeiner herum und suchte Neuigkeiten!
Seine Freundin Bernice ließ er nicht in Ruhe liegen, wollte mit ihr spielen, und diese grummelte ihn schliesslich sogar böse an, damit er endlich Ruhe geben sollte.
Irgendwann hatte er dann doch noch einen Vierbeiner gefunden, der mit ihm auf dem Rasen ums Vereinsheim herum spielend seine Kreise zog.
Er ist einfach ein Nimmersatt!
Spät abends ging es dann ins Hotel.
Es war für Balu S. die erste Übernachtung ausserhalb unseres Hauses, und ich war gespannt, wie es klappen würde.
Doch es war alles kein Problem.
Für jeden Hund wurde eine Decke neben dem Bett ausgebreitet, und jeder akzeptierte diese ganz schnell als seinen Schlafplatz. Die Nacht verlief ohne Vorfälle.
Wir hatten doch Superhunde, fanden wir.

Am nächsten Morgen sagten wir dann allen Wäller Freunden, die noch da waren „Auf Wiedersehen“, und zum Abschied durften die noch vorhandenen Wäller sich noch mal ordentlich austoben. Besonders Freund Atze, (- ich flüsterte übrigens Balu ins Ohr, dass er sich diesen doch mit seiner verträglichen, freundlichen Art zum Vorbild nehmen sollte!) sauste mit Balu S. und Bernice in grossen Kreisen unermüdlich herum.

Das Wäller-Treffen war wieder einmal rundherum ein gelungener Spaß für alle gewesen!

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